Du traust dir nicht?
Hast du mal darüber nachgedacht, daß die Grenzen, die du dir für dein gutes Gewissen setzt, trotz allem Grenzen sind? Grenzen, die qua ihrer Existenz kleine – und große – Wunder von vornherein unterbinden? Und die dich offenkundig quälen. Logisch, denn sie haben mit deinem Wesen und deinen Wünschen soviel zu tun wie die Kuh mit dem Eiskunstlauf.
Ich selbst habe mit deinem Spuk eher gar nichts zu tun – sieht man von dem ‚Problem‘ ab, daß ich dich verstehe und dich kenne – Nun tue ich Vieles einzig um die Erwartungen zu konterkarieren, die du an mich hast oder haben könntest. Dann hättest du eine Erwartung, eine Sorge und eine Spannung weniger? Sicher nicht! Das ist genau der Punkt. Mit den Mitteln, die mir zur Verfügung standen, versuchte ich alles um dir zu zeigen wie weit du meiner Meinung nach fehlgehst. Machte mir Knoten ins Knie um dir zu verdeutlichen wie unklug und wie sehr zum Scheitern verurteilt deine Versuche sind. Die Spannungen unter denen du langsam zerbröselst, machst du dir selber.
Was ich vergaß: Seit ich erwachsen bin, habe ich ein Schild um den Hals, auf dem ‚Beste aller Projektionsflächen‘ steht. Und ich tue mir dann weh an dem Quatsch, der gar nicht meiner ist.
Warum ich dennoch versuchte auf dich einzuwirken? Weil du jemand bist, der mir etwas bedeutet, und es mir das Mark aus den Knochen zieht diesen Tanz zu beobachten. Ich bin nicht gut im Distanzieren, wenn mir an einem Menschen liegt. Und das ist noch immer, wie fast drei Dekaden zuvor, erschreckend unabhängig davon, ob dieser Mensch mit gut tut oder überhaupt gut tun will.
Was sicher auch nicht hilft:
Die einzige Schublade, in die ich passe, ist jene auf der steht: ‚Passt in keine Schublade.‘
Ich lächle, wenn ich an dich denke. Inzwischen mit einem gerüttelt Maß an Melancholie.
So much for magic …