Thank God it’s Friday

Das Schöne am Wochenende: Mein bekloppter Schlafrhythmus bzw. die Insomnia stört mich dann nicht.
Unter der Woche muß ich um Zehn am Platz sein, ergo spätestens um Zwei, Halb drei im Bett sein. Und auch das geht nur, weil sich die Bildtelefonie nicht durchgesetzt hat, Bastet sei Dank. :)

Ab Freitag 18, 19 Uhr ist das anders. Ich treffe zum Beispiel Bekannte oder Freunde, bin um schon um 22h wieder daheim, aber glockenwach. Vielleicht arbeite ich noch, liege auch mal eine Stunde auf dem Sofa vor dem Fernseher, putze die Wohnung, befasse mich mit den zugewandten Feliden – was auch immer.

Wenn die Müdigkeit einfach nicht kommen will, kann es auch passieren, daß ich mich um ein Uhr in der Früh noch in die Küche stelle und ein Rezept ausprobiere, einfach, weil ich spontan Lust dazu habe. Das Radio dudelt Musik aus den Achtzigern, ich mache auch mal ein paar Tanzschritte dazu, während ich Gemüse schneide. Wen sollte es schon stören, wenn ich dann bis high noon schlafe? Die Tiere haben sich längst an die wechselnden Abläufe gewöhnt und kommen gut mit verschiedenen Frühstückszeiten klar.

Heute zum Beispiel habe ich bis 19h konzentriert gearbeitet – mit anderthalb Stunden Zäsur: eine halbe Stunde fürs Einkaufen, eine halbe Stunde fürs Spazierengehen, ein halbe Stunde fürs Essen zwischendurch. Nach 19h herumgesurft, dann kam eine Bekannte für eine Stunde vorbei. Anschließend Abendessen gemacht, ferngesehen, to-do-list geschrieben, mit Freunden getickert. Müde? Fehlanzeige. Mitten in der Nacht der Kochanfall mit Musik. Jetzt habe ich für morgen ein wunderbares Abendessen, auf das ich mich wirklich freue.
Wichtig für diese Tour: Vor dem Schlafengehen Telefon und Klingel abschalten. Wer in der Hochparterre lebt, spielt sonst womöglich ab Acht Postannahmestelle. Jetzt geht es auf Vier. Ich bin noch immer nicht müde. In einer Stunde werde ich es aber zwingen – ich habe morgen viel vor: Noch einen Job abschließen, eine Rechnung schreiben, den Kleiderschrank auf Winter umstellen, noch Zeit an der Nähmaschine haben (wenn der Impetus reicht), und wenigstens eine halbe Stunde draußen verbringen, einfach um Licht zu tanken.

In alldem ist mein Kopf voll mit Gedanken und Gefühlen wie Hintergrundrauschen. Ich bin daran gewöhnt, und kann es mir einfach nicht leisten dafür Leben wie Überleben zu parken. Und das ist gut so. Ich habe Zeit, weil ich nicht ewig Zeit habe. Das ist nur auf den ersten Blick ein Widerspruch.