Insomnia im Winter wegen zu wenig Licht, Insomnia im Hochsommer wegen zuviel an Nachttemperatur. Tolle Nummer.
Um Neun war ich hundemüde, jetzt sitze ich schon wieder hier, den Puls ganz dicht unter der Haut, mit unruhigen Händen und überwachem Geist.
In allen Räumen steht die Luft, obwohl ich den Wind draußen hören kann, und alle Türen und Fenster aufgerissen habe. Wenn nur mein Bett nicht so ein Riesenvieh wäre, ich zerrte die Matratze in den lauen Wind auf dem Balkon. Ich kriegte sie nur leider nicht einmal durch die Tür ohne mich an Leib und Leben zu gefährden. Es ist gar nicht die Hitze – was mich nachts rasend macht, ist das Gefühl, daß die Luft en bloc hier steht, keine Bewegung, kein Austausch.
Ein Teil der Unrast mag allerdings auch diesem zerfaserten Tag geschuldet sein. Eine Störung jagte die andere, gefühlte zwanzig Mal mußte ich mich neu versammeln, viele lose Enden, wenig Ruhe in alldem. – Suboptimal.
Was mich auch ungeheuer nervt: Meine Trainingseinheiten in Sachen Bauch- und Rückenmuskulatur, meiner schiefen Säule wegen, sind akut etwas zu dem mein Kreislauf zu jeder Tageszeit einfach nur NEIN sagt. Ein Satz ist möglich. Die üblichen drei bis fünf – no way. Mist. Verdammter. Zwanzig müßte man sein …
Um dem Mi-Mi-Mi etwas entgegenzusetzen: Was ich sehr mag an dieser Art von Sommer, ist der hoch energetische Zustand, in den er mich versetzt. Augen auf: wach. Vier bis fünf Stunden Schlaf pro Nacht vollkommen hinreichend. Englisches Frühstück um Fünf in der Früh. Freundlicher Jazz bei der Arbeit (Metheny, Garbarek, Gavin Harrison – Neuentdeckung, auf die man mich mit der Nase stieß :) – Van Morrison, immer wieder Doldinger u.a. Ein echter Jazzer werde ich nie, doch passt diese Musik sehr gut zu meinem aktuellen Lebensgefühl.)
Habe für mein Empfinden gerade zu viel Druck aus verschiedenen Ecken – und sehne mich zum ersten Mal in meinem Leben nach krachenden Gewittern und Landregen. Hätte mir das jemand prophezeit, ich hätte mir nur ironisch an die Stirn getippt.
Vorfreude hilft: Zwei große Frauentreffen mit der Möglichkeit neuer und schöner Bekanntschaften, auch der Urlaub schleicht sich langsam an (und es gilt noch soviel zu regeln. Grmbl. ) Verabredungen in der Stadt, auf die ich mich wirklich freue.
Und jetzt tausche ich noch im aktuellen Auftrag zwei Photos aus und hoffe auf einen stringenteren Donnerstag … und auf ein wenig Schlaf