Überzeugter Second-Hand-Käufer von Kleidung seit mehr als zehn Jahren, säumte ich Hosen von Hand. Langwierig, anstrengend. Raumhöhen jenseits des Standards – ich quälte mich mit Quadratmetern von Vorhängen, entweder handnähend oder genervt mit Bügelflies hantierend. Shorts mit fast perfektem Sitz, die leider mein Hohlkreuz nicht auf der Rechnung hatten – Sie ahnen es: per Hand, mühsam, unkundig, laienhaft.
Nun brauchte ich Kissen in absurdem Maß: Weder 80×80 noch 40×80, 40×40 unbedingt zu klein, 50×50 war mein Maß – es brauchte den Platz in der Mitte in meinem 160er Bett für den geliebten Katzenmethusalem. Federkissen waren leicht zu bekommen. Nicht so die passenden Bezüge – auf meinem Schlafkopfkissen will ich wirklich keinen Bezug aus Poly!
Da riss mir krachend der Geduldsfaden, und nun werde ich ebendiesen in die Hand nehmen: Ich mache einen – nein, mehrere – Nähkurse!
Und das mir. Kicher. Die Motorradmotoren auseinandernehmen und sauber wieder zusammenbringen kann, aber nicht mal im Stande ist einen tauglichen Schal zu stricken. Man kann nur darüber lachen. Schöne Sache – ich lache gern, auch über mich selbst.
Das Schönste daran: Ich freue mich wie Bolle auf den ersten Kurs. Diese Idee fühlt sich nach dem idealen – und obendrein nützlichen – Gegengewicht zu dem ganzen Computerkram an, von dem ich lebe. Und wenn mir in meinem Beruf die Auftragslage fies kommt, kann ich immer noch einen Online-Laden für Kissenbezüge aufmachen. :))
Eine Maschine habe ich mir auch schon ausgesucht, und damit ich’s behalte, das Teil auf die Wunschliste gesetzt. Schicken wird mir die sicher keiner :)
Kauf steht für nach-dem-ersten-Kurs auf der Liste.
[Über die Entwürfe für einen Mantel und ein Kleid, die seit Jahren in meiner Schublade liegen, reden wir hier besser nicht. Hybris ist nicht mein zweiter Name. Grins.]
Alle die mich kennen, amüsieren sich königlich.
Nunja. Öfter mal ‚was neues.