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9 Kommentare

  1. Ach, Liebe…
    Ihr hattet Zeit zum verabschieden, und nun hat sie, als sie nicht mehr mochte, nicht allzulange warten müssen.
    Wir hier warten noch.
    Trauern tun wir ja hier wie dort schon länger, und wohl noch lange.
    Ich schicke einen Gruß in die große Stadt!

    1. Meine Liebe, danke für deine schönen Zeilen. Dem ist so gar nichts hinzuzufügen. Ich wünsche euch auch viel Kraft und ein stabiles Nervenkostüm.

  2. Und doch ist es schwer.

    Ich denke an Sie. Ich wünsche Ihnen Zeit und Raum für Ihre Trauer, dass Sie und Ihr Bruder einander Halt geben, von anderen Menschen begleitet werden und Sie schließlich Trost finden.

    1. Was soll ich sagen … allen Göttern Dank für meine Wahlfamilie.

      Der Verlustschmerz ist enorm, das Gesamtpaket Trauer ist es (bisher) nicht. Ich habe sie Stück um Stück verschwinden sehen, dies waren nun die letzten Meter bis zum Tor. Trost halte ich übrigens in diesen Dingen für unmöglich. Die Lücken bleiben, man lernt mit ihnen zu leben. Trösten läßt sich da nichts. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes untröstlich, seit mindestens drei Jahren und nun noch etwas mehr. Das wird so bleiben und das darf es auch.

      1. Vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen von Trost. Ich verstehe darunter Zuwendung.
        Zuwendung von anderen, über den Beerdigungstag hinaus. Die mit einem schweigen, Trauer macht oft sprachlos, incommunicado. Und die mit einem sprechen und zuhören, wenn man die Worte findet. Es bedeutet, sich selbst Zuwendung zu schenken, wenn etwas ungesagt, ungefragt oder ungeklärt blieb und damit seinen inneren Frieden zu schließen. Und sich schließlich wieder dem Leben zuzuwenden.

        Trost pflastert nichts zu, es wird nie mehr wie vorher. Die Lücke bleibt bis ans eigene Lebensende. Trost macht sie nur etwas weniger scharfkantig, damit sich die Seele nicht immerzu daran aufreißt.

        1. Wenn das Ihre Definition ist, bin ich vollkommen d’accord!

          Ich habe vor allem die Tröstungbemühungen nicht so nahestehender Menschen eher als Belastung erlebt. Als Konvention, die aber doch mit der stillen Erwartung verbunden war, daß die Beileidsbekundungen und Trostworte mir – gefälligst! – auch gut tun sollten. Einzige Ausnahmen waren die Pflegedienstleitung in Gestalt von Frau Sch. und zwei der Pflegekräfte, da besonders B., die mich einfach nur ansah und in den Arm nahm – es fiel kein einziges Wort.

          1. Kleiner Nachtrag, ein Paradox in sich: Der größte Trost ging für mich von dem kleinen Körper meiner Mutter aus, der so erschöpft aussah – nun endlich enspannt, mit ruhigen Zügen wie im tiefen Schlaf.

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